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WERNAU: 200 Akteure üben für Musical „Max, der Regenbogenritter“
- Großprojekt der beiden Grundschulen mit dem Musikverein

von Regina Schultze

Geordnetes Chaos herrscht in der Turnhalle der Wernauer Schlossgartenschule. „Jetzt kommt gleich eine Fanfare, tatatataaa, vom Band und dann geht’s los“, sagt Rektor Jürgen Schaller übers Mikro. Fast 200 Kinder hören aufmerksam zu. Alle schwitzen. Das liegt weniger an der Aufregung, als an den Saunatemperaturen. Wer vom Schulhof kommt, läuft wie gegen eine Wand. Dennoch sind alle konzentriert. Der gemeinsame Chor der beiden örtlichen Grundschulen, Teck- und Schlossgartenschule, und die kleinen Schauspieler und Sänger üben zum ersten Mal zusammen für das Musical „Max, der Regenbogenritter“.

Paul Jacot, Dirigent der Stadtkapelle, bedient immer wieder den CD-Player. Bei den zwei Aufführungen am 16. und 17. Juli in der Stadthalle wird aber nur live musiziert. Dann sind zusätzlich noch die junge „Bläserbande“ des Musikvereins und die Erwachsenen der Stadtkapelle mit dabei. 200 Akteure werden auf der Bühne stehen. Wobei das nicht korrekt ausgedrückt ist: „Wir sitzen im Orchestergraben“, erklärt Schaller. Sofern der sich öffnen lässt. Der sei wohl 20, 30 Jahre nicht benötigt worden, mutmaßt er. 

„KEINE PAPIERSCHIFFCHEN-AUFFÜHRUNG“

Der Rektor hat eine doppelte Funktion: Als Mitglied der Stadtkapelle spielt er bei den Aufführungen Tuba. Der riesige Aufwand mit einjähriger Vorlaufzeit hat bei ihm Spuren hinterlassen: „Ich wach’ schon nachts auf und überleg’: Wie machsch’ des jetzt?“ Denn Probleme sind noch genug zu lösen. Sein Ziel: „Wir wollten keine Papierschiffchen-Aufführung nach dem Motto: Welches Krepppapier nehmen wir?“ Professionell soll es sein, weshalb er Profis für den Ton engagiert hat.
Derweil machen die Kinder ihre Sache schon richtig gut. Die Chöre und die Musiker proben seit Weihnachten. Der Text sitzt. Der kleine König mit rotem Umhang und Krone sagt resolut: „Max, Du bist ein Junge und Jungs müssen kämpfen.“ Max antwortet: „Aber Papa, jeder Mensch ist anders, versteh’ doch!“ Als Außenstehender grinst man. Denn Max ist der Zweitklässler Markus. Sein „Papa“, die Königinmutter und die anderen Mitspieler sind allesamt Grundschüler. Eleni, als Königin in rosa Tüll gehüllt, gibt dem Sohnemann strenge Anweisung, bevor er in die Welt hinaus zieht: „Vergiss nicht, zu trinken!“ Leicht genervt antwortet Max: „Ja, ja, richtig essen, viel trinken und früh ins Bett gehen.“ Das dürfte einige Lacher geben. Die Kinder, die gerade nicht auftreten, feixen. Die Textmacher haben ganze Arbeit geleistet und aus dem Kinderbuch mit Musikstücken ein ganzes Märchen geschrieben. Die Grundschullehrerinnen Michaela Frey und Mara Pfeffer haben sich die kindgerechten Texte ausgedacht.
Paul Jacot, verantwortlich für die Gesamtleitung, hat die Noten des ursprünglichen Mitmachstücks für die große Besetzung umgeschrieben. Bei der Probe stehen die Erwachsenen mit ihren dicken Regiebüchern vor den jeweiligen Kindergruppen. Jacot gibt die Einsätze: „Geh, Brutus, geh!“, fordert er den Mäuseschreck auf und zeigt Knut, dem Bergwerkszwerg, wann
er das Solo singen soll. „Das ist gut, den Rest machen wir morgen“, sagt Jacot. Und weiter geht die Probe. Die Chorleiterinnen Veronika Bönde und Ute Kiesel stehen vor den Kindern und singen mit deutlichen Mundbewegungen mit.

„WAS GANZ NEUES“

Auch wenn alle schwitzen, beim Drachen wird es fast gesundheitsgefährdend: Lehrer Christian Brück steckt in dem dick wattierten Kostüm mit dichtem Pappmachékopf. Er darf die grüne Drachenkluft nach seinem Kurzauftritt schnell wieder ausziehen. Die Chorkinder Alexia, Stella, Martha, Juliana, Chiara und Lukas haben gerade Pause. „Voll aufgeregt“ seien sie. Warum? „Weil wir vorne auf der Bühne stehen“, sagt eine. „Das ist ein bisschen peinlich, wenn wir irgendwas falsch machen“, meint eine andere. Alle reden aufgeregt durcheinander. „Voll cool“ sei das Musical. „Dass Kinder ein Musical machen ist was ganz Neues“, ist ein Mädchen überzeugt. Damit möglichst viele Kinder von ihren Erlebnissen schwärmen können, wurden alle Sprech- und Singrollen doppelt besetzt - das ist zudem nützlich, falls ein Kind krank werden sollte. So spielt nicht nur Markus den „Max“, sondern auch Victoria. Eine Maxine also? Da lacht die Drittklässlerin, das findet sie witzig. Drittklässler Denis („Ich bin Klassensprecher“) hatte wie alle Solisten im Casting überzeugt. Er spielt neben Gzim den zweiten König. Auch die Erstklässler dürfen mitmachen und in Blütenkostüme schlüpfen, die fleißige Mütter genäht haben: Sie führen einen Rosentanz auf.
Schallers Modellbaugruppe - Achtklässler der Werkrealschule - hat ihren Part erledigt und eine imposante Kulisse gemalt und gebaut: eine fast fünf Meter hohe Ritterburg, 16 Meter breit. „Wir haben ausgemessen, dass sie nur so groß ist, dass sie durch die Türen der Stadthalle passen“, erklärt Schaller. Er hat die Pläne für die Kulisse gezeichnet.
Spannend wird die Probe, als die Viertklässler ihren höfischen Tanz aufführen. „Wir müssen jetzt schauen, ob der Tanz und die Musik die gleiche Länge haben“, erklärt Jacot. Musik ab. Die Kinder zeigen ihre Choreografie - der Tanz endet exakt zum letzten Ton. „Toll, das passt!“, ruft Jacot. Beifall brandet auf.

Artikel vom 09.07.2014 © Eßlinger Zeitung

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